Kurator/-in | 策展人 : Li Yening李叶柠, Liang Longtian梁龙天

Künstler/-innen | 艺术家 : Hao Zhendi 郝振迪, He Han 和涵, Liu Tianxu 刘天绪, Liu Ming 刘铭, Luo Wentao 罗文涛, Tian Sheng 田圣, Yang Hui 杨辉, Yu Haijun 于海君

2019

„Wind und Wasser“ chinesische Kunstausstellung |“风 水” 中国艺术展

Ort der Ausstellung | 地点 : Clara-Zetkin-Park, Leipzig
Dauer der Ausstellung | 时间 : 16.08.2019–18.08.2019

Deutsch | 中文

Wind und Wasser / „Fengshui“

Das Wort leitet sich von einem alten chinesischen Begriff ab, der vor tausend Jahren in China entstand. Eine Definition befindet sich im Buch: „Die Begriffe Wind / Wasser werden seither für die Kunst verwendet, mit der das „Qi(Energie)“ vor dem Wind geschützt und mit Wasser beeinflusst wird.“(Wiki) Der Gedanke prägt schon länger die menschliche Wahrnehmung der Welt in China, und in diesem Sinne wird „Fengshui“ als eine allgemeine chinesische Weltanschauung bezeichnet. Zur Ausstellung wird der Begriff mit verschiedenen Schwerpunkten aufgeladen, wodurch chinesische Künstler*innen die gesellschaftlichen Probleme präsentieren.
Der Begriff „Fengshui“ bezieht sich hauptsächlich auf zwei Ebenen. Die eine beruht auf kultursoziologisches Verständnis und die andere dient für neue Interpretation der orientalischen Kunst.

-Lebenskrise

Aus kultursoziologischer Hinsicht bringt der Begriff „Fengshui“ im übertragenen Sinnen: Priorität der Ressourcenverteilung (Ungleichheit der Ressourcenallokation). In alter Zeit beobachten die Chinesen Wind und Wasser, um diese für ihre Umgebung zu berücksichtigen. Dieser Beobachtung basiert auf der Kenntnis von „Fengshui“, diese Ressourcen für ihre eigenes Glücke zu nutzen. Und die Ressourcen versteht man heute in weiteren Sinnen, die sich aus beispielsweise gesellschaftlicher Umgebung, Karriere usw. zusammensetzen. Seit 1978 die Öffnungspolitik in China eingeführt wird, prägt sich das Anstreben für Priorität der Ressourcenverteilung in chinesischer Weltanschauung wesentlich aus. Typisches Beispiel wurde vom ehemaligen Pateivorsitzender Deng Xiaoping genannt, ob die Katze schwarz oder weiß ist, wenn sie fängt, dann ist sie gut. Auf dieser Grundlage kann die Bedeutung „Fengshui“ gewissenmaßen mit modernen gesellschaftlichen Problemen (Lebenskrise) verknüpft werden, wodurch(wobei) ein ausgeprägtes Anstreben der Menschen zur Priorität der Ressourcenverteilung führt. Davon ausgehend zeigt sich die Ausstellung aktuelle Themen aus, wobei die Lebenskrise im städtischen Dorf und im Alltag präsentiert.

-„Städtisches Dorf“

Das Anstreben für die Priorität der Ressourcenverteilung spiegelt sich in der Stadtbildung wieder. Bemerkenswert ist das Phänomen „städtisches Dorf“ in der Entwicklung der chinesischen Gesellschaft aufgetaucht.
Seitdem der Öffnungspolitik schlug ehemaliger Pateivorsitzender Deng Xiaoping vor: „Ob die Katze schwarz oder weiß ist, wenn sie Mäusen fängt, ist sie gut. Einige Menschen müssen zuerst reich werden, danach könne die ganze Gesellschaft reich sein.“ Diese Priorität prägt die Gedanken die Chinesen. Fast alle Menschen wollen den Nutzen haben. Vor dem Hintergrund sind zahlreiche Menschen aus dem Land in die Stadt gezogen, von denen viele nicht ausgebildet waren. Da der Städtebau viele Arbeit erfordert, können sie mehr Geld verdienen. Früher arbeiteten sie als Bauern, die jetzt zu dem Wanderarbeiter in der Stadt geworden sind. Das Einkommen dieser Personengruppe unterscheidet sich jedoch erheblich von denen normaler Einwohner,sodass sie ein anderes Leben führen müssen. In der Stadt zwingen hohe Mieten diesen Menschen, sich davon fernzuhalten. Stattdessen sind am Rande der Stadt oder in früheren Verteilungszentren neue Gemeinschaften entstanden. Auf Chinesisch heißt „städtisches Dorf.“(城中村ChengZhongCun)
Das Chaos im städtischen Dorf ist mittels Pressemitteilung in jeder Stadt präsent. Die Medien verzeichnen das Image des städtischen Dorfs mit allen Arten von illegalen Transaktionen, Prostitution, Drogen usw. Dabei knüpft das Wort „städtisches Dorf“ schon lange an einen marginalisierten(isoliert) Ort, indem die Sünden und Verfall anwurzeln. (Abwertung) Noch schlimmer ist, dass die Kriminalisierung vor allem den Kindern und Frauen im Alltag trifft, wenn sie im städtischen Dorf wohnen. Mit personaler ID-Karte gibt allen Bewohnern dort eine öffentliche Markierung (Schilder), sodass sie in der Gesellschaft ungleich behandelt werden. Niemand kümmert sich darum, was solche Menschen denken und wie sie sich fühlen. An der Stelle bringt die Ausstellung den Zuschauern einen neuen Einblick hinein, und ermöglicht das Nachdenken der Menschen über diese Problem.

– Lebenskrise im Alltag

Die Wertvorstellung der Menschen ist sehr homogen. Sie orientiert sich im modernen China an der Maximierung finanziellen Gewinns und wird durch das Bildungssystem und Allgegenwärtigkeit der Konsumgesellschaft geprägt. Es entstanden in verschiedenen (gesellschaftlichen) Bereichen Probleme („Lebenskrisen“), zum Beispiel die große Schere der Ungleichverteilung zwischen Arm und Reich, zunehmende Umweltverschmutzung und dramatische Menschenrechtsverletzungen.
Der Schwerpunkt zeitgenössischer chinesischer Kunst liegt darauf, durch Kunst die individuelle Wahrnehmung der verschiedenen Lebenskrisen zu kritisieren und das Phänomen der Homogenität in den Wertevorstellungen aufdecken. Die jungen Künstlerinnen leben zwar selbst in der Umgebung eben jener Homogenität, wollen durch ihre Arbeiten jedoch für ihre künstlerischen Einzigartigkeit kämpfen.
Diese Einzigartigkeit zielt auf die Repräsentation ihren Welten (Wahrnehmungen) durch eine spezifische Kunstsprache. Zwei gedankliche Verknüpfungen beeinflussen die Entwicklung der heutigen chinesischen Kunst besonders: Erstens die klassische chinesische Kunst (wie Tuschmalerei) und der westliche Realismus. Die klassische chinesische Kunst präsentiert hierbei eine idyllische Welt, damit man von der Realität abkommen kann. Und zweitens der westliche Realismus, welcher eine politische Konnotation im Kunstwerk charakterisiert (Demokratie).
Die jungen Künstlerinnen befinden sich heute in einem Zwiespalt, denn das Motiv des Kunstwerkes darf sich in China nicht gegen die Politik richten. In dieser Hinsicht müssen sie den Realismus aufgeben. Zugleich wollen sie auch nicht von der Realität abkommen. Angesichts dieses Zwiespalts suchen sie immer nach einer spezifischen Kunstsprache, damit Ihre Kunst auf politischen Unterdrückungen hinweisen und die Lebenskrisen Chinas aufdecken und kritisieren kann.

Aus kunsthistorischer Hinsicht bezeichnet der Begriff „Fengshui“ einen wichtigen Bestandteil für Interpretation der orientalistischen Kunst. Dies bezieht sich vor allem auf eine spezifische chinesische Wahrnehmung der Schönheit bzw. eine Ästhetik, die außerhalb von Europa existiert.
Ob in der traditionellen chinesischen Malerei, Literatur und Poesie, es ist nicht schwer zu finden, dass viele Künstlerinnen in ihren Werken ein “harmonisches” Gefühl ausdrücken. Harmonie basiert zu einem gewissen Grad auf dem chinesischen Verständnis von Feng Shui, wobei verschiedene Materialien, Linien und Muster verwendet werden, die nach bestimmten Naturgesetzen angeordnet sind. Dieser Begriff stellt eine einzigartige künstlerische Sprache für die westliche Kunstgeschichte dar. Durch diese Ausstellung wird diese künstlerische Sprache in gewissem Maße erforscht.

Die Ausstellung wird unterstützt und gefördert von:
Konfuzius-Institut Leipzig, Deutsch-Chinesisches Zentrum Leipzig e. V., Studentenwerk Leipzig


在展览中“风水”一词可以联系到两个层面。一方面可以联系到它在社会学视野下的理解,另一方面是它对解读现当代东方艺术作品的价值。

首先是在社会学背景下,“风水”可以引申到人与资源的关系,即人如何预先支配资源和这种预先性所形成的世界观。古代中国人对风和水的观察,目的在于了解环境并有效的利用环境中资源,以求在未来获得未来更好、更多的资源。这个资源是指广义上概念,它是由人际间交往、居住环境和从事行业等等构成。

以上述理解为基础,“风水”这个词就在一定程度上代表优先支配社会资源。而这种优先性,德语为Priorität,发展到中国现代,即改革开放之后,在很多中国人的世界观中更加明显体现。最具代表性的例子是关于邓小平提出的: “黑猫白猫只要捉到老鼠,就是好猫。”在这样的政府倡导下,人们不断更加剧了对优先支配社会资源的实践。而这些实践导致了现代中国社会不同方面的问题,例如城中村现象、拆迁、生活中缺乏安全感等等。这次所展出的作品,或多或少代表了当代中国青年艺术家对优先性以及社会问题的再现和思考。

-“城中村”

从词的引申义出发,“风水”一词起源于中国古代。见于晋朝郭璞乘风则散,界水则止。古人聚之使不散,行之使有止,故谓之风水。”

其中所涉及的“聚散”,在现代社会更多可以解读为城市聚落的形成。抛开宗教玄学的影响不谈,对“水”和“风”的观察代表了中国文化中重要的一种思维,即人对自然资源的优先支配。在今天,现代理性社会的背景下,聚落的形成例如城市,也同样存在着优先性。

随着中国经济快速增长,为了加快城市建设,城市中涌入了大量的农民。他们虽然有了工作和生活保障,却因为城市高昂的消费和房租只能停留在城市边缘。长久以来这些聚散地便成了中国发展的特色现象:“城中村”。(类似平民窟 Slum) “城中村”的生活,大部分市民通过媒体的报道,认为“城中村” 即是混乱的代名词,因为时常发生毒品买卖,抢劫甚至杀人等等非法事件。但是真实情况很多人却并不清楚。 

作为艺术者的角度,更关注于真实的城中村和在这里居住人们的生活。生活在“城中村”的人同样也是城市的一部分,但是却不能得到应该享有的社会资源。在一定程度上,和另外的“优先性市民”形成了巨大的反差。“城中村”也因此甚至成为了阻隔、异化生活的根源,例如,民工的孩子从接触社会开始就有了标签,最大的原因是因为住在城中村;在“城中村”生活的人同样每天按时工作,但是在岗位会受到歧视等等。所以借助于“风水”引申的优先性概念,可以让大众去重新审视这个的问题

-“生存危机”

这次参展的九零后中国青年艺术家,在作品中也反映着一种“生存危机”。这是来自于中国社会急速现代化的过程,因为经济的高速发展,教育的同化作用,社会职业结构的改变等等。造成了九零后一代人,从出生开始便要面对“千军万马过独木桥的竞争“环境,从而使他们产生了一种“生存危机”。

这种不寻常的竞争意识在某种程度上形成于,中国人对社会资源的优先性支配的世界观。而“生存危机”也造就了青年艺术家一种新的艺术语言。他们不像中国传统文人那样遁世而寄情山水,也无法成为西方艺术家一样处在政治意识的对立面。而是把所学到的东方和西方哲学以及对自然环境、社会的理解,通过不同的材料和方式重新构建自我的价值体系。

-“艺术语言”

“风水”可以理解为东方美学重要的组成部分。在《易经》中涉及到它用于对房屋、墓穴的挑选和布局。而今天也有学者对“风水”与环境设计的关系经行了研究。作为艺术史学者来看待,这个词也包含了更多的审美因素,即中国人对美的理解。

无论是在中国传统的文人画中或是在文学、诗歌里,不难发现很多创作者在作品中表达了一种“和谐”的诗意。它体现在两方面,首先是创作者和作品之间,即作品承载着作者的情感(含蓄却深远);另一方面是作品和观众之间,即观众从观看作品中的得到的情感上共鸣。这三者间“和谐”诗意的传递性,和谐在某种程度上是建立在中国人对“风水”的理解上,运用不同材料,线条和图案按照特定的自然规律排列组合。

在中国甚至使亚洲的当代艺术中,这个古老的美学概念不仅没有消失,这个概念对于西方的史是一种独特的艺术语言,通过这次的展览将在一定程度上对这个艺术语言进行探究。



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